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Zusammenarbeit von Bibliothek und Schule – ein Handbuch

In Bibliotheksmarketing, Bibliotheksprojekte, Informationskompetenz, Kinder- und Jugendbibliothek, Lesen on 12 Dezember 2012 at 14:27

Um die Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken, Schulen und Lehrpersonen professionell und fruchtbar gestalten zu können, wurde von der Bildungsdirektion des Kantons Zürich ein Handbuch erstellt, das Lehrpersonen und dem Bibliothekspersonal wichtige und nützliche Tipps im Hinblick auf eine Vernetzung und Zusammenarbeit untereinander gibt.

Sie finden im Handbuch (www.bischu.zh.ch) Materialien, Hinweise und Links, die man herunterladen, ergänzen und auf die jeweilige Situation anpassen kann.

Die folgenden Themen finden Sie online:

Zusammenarbeit von Bibliothek und Schule

 

Pädagogik (in der Schulbibliothek und in der öffentlichen Bibliothek)

 

Grundlagen (für Entwicklungsarbeit in Bibliothek und Schule)

 

Sie finden auf der Homepage ebenfalls ein Verzeichnis der vielen Institutionen, die sich für die Entwicklung von Gemeinde- und Schulbibliotheken einsetzen.

Ausserdem finden Sie Hinweise auf Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich LIteralität und Bibliothekswesen für Lehrpersonen und Bibliothekspersonal.

 

www.bischu.zh.ch

 

 

Leseförderung für Jungen

In Uncategorized on 13 August 2012 at 13:30

Wer gerne liest, liest viel. Wer viel liest, liest immer besser. Leider gibt es aber auch den umgekehrten Fall, der sich in einem Teufelskreis manifestiert.  

Bei den Lesekompetenzen, die 2009 in der PISA-Studie erneut untersucht wurden, lasen die Jungen im Durchschnitt um ein ganzes Schuljahr schlechter als die Mädchen. (Noch) bessere und wirksamere Ansätze müssen also her, um den Jungen das Lesen – DIE Basiskompetenz für alle Arten von Lernen – zu vermitteln und schmackhaft zu machen. Die frühe Sprachförderung im Kreise der Familie spielt dabei eine sehr grosse (wenn nicht die wichtigste) Rolle. Dabei ist es sehr wichtig, dass auch Väter und männliche Verwandte die Rolle des Geschichtenerzählers und Vorlesers wahrnehmen, um der „Feminisierung der Lesekultur“ entgegenzuwirken, d.h. um der Wahrnehmung des Lesens als eine rein weibliche Tätigkeit und daher als etwas für Jungen Unpassendes entgegenzuwirken. Mit dem Schuleintritt sollte dort eine spezifische Leseförderung für Jungen weitergehen. Eine geeignete Zeit, in der Jungen besonders fürs Lesen motiviert werden können, sind die Jahre 3 bis 6 der Primarstufe. Diese vier Jahre sind das Zeitfenster, in dem Kinder das lustvolle Lesen für sich entdecken sollten. Die Leseflüssigkeit entwickelt sich in dieser Zeit normalerweise immer besser und die Leseprozesse werden automatisiert. Sobald die Jungen dann in der Pubertät sind, wird es schwieriger, stabile Lesegewohnheiten auszubilden. Schulen sollten daher den beschriebenen Zeitraum zur Leseförderung in Kooperation mit Bibliotheken unbedingt gut nutzen.

Welche Inhalte bevorzugen Jungen denn beim Lesen? Jungen interessieren sich für Abenteuer, Kampf und Heldengeschichten à la Harry Potter. Bücher, in deren Verlauf der zunächst unscheinbare Protagonist zu Grossem berufen wird und ein Reich oder grad die ganze Welt rettet.

Bibliotheken halten ein breites Angebot an unterschiedlichen Büchern (Comics, Sachbücher, Belletristik) in allen unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen speziell für männliche Leser bereit. Vielfach wird dieses Angebot auch durch Hörbücher, Easy Reader (vereinfachte, nicht allzu umfangreiche Büchlein mit vielen Bildern), E-Books, Computerspiele und Filme ergänzt, so dass es auch für Leseungeübte- und faule viel Neues zu entdecken gibt.

  

Claudia Kovalik

Ursachen und Gründe für die Nichtnutzung von Bibliotheken in Deutschland

In Bibliotheksentwicklung, Bibliotheksmarketing, Bibliotheksorganisation, Bibliotheksprojekte, Bibliotheksstatistik on 19 Juni 2012 at 08:25

Im Oktober/November 2011 wurde in Deutschland vom Deutschen Bibliotheksverband e.V. sowie dem Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen eine repräsentative Telefonbefragung von 1300 Personen im Alter von 14 bis 75 Jahren durchgeführt. Darin wurden die Ursachen und Gründe eruiert, warum viele Jugendliche und Erwachsene keine öffentliche Stadt- oder Gemeindebibliothek (mehr) nutzen und welche Möglichkeiten es gibt, sie (zurück-) zu gewinnen.

Ungefähr ein Drittel (29%) der Deutschen im Alter von 14 bis 75 Jahren sind aktive Bibliotheksnutzer, d.h. sie haben in den letzten 12 Monaten eine öffentliche Bibliothek besucht. Der Europäische Durchschnitt liegt bei 64%). Haushalte mit Kindern nutzen öffentliche Bibliotheken öfter als solche ohne Kinder.

Die Befragung brachte wichtige Forderungen der Nicht- bzw. Nicht-Mehr-Nutzer zu Tage:

Die Nicht-(Mehr)-Nutzer wünschen:

–       erweiterte Öffnungszeiten

–       ansprechendere Räumlichkeiten

–       und ein aktuelleres sowie interessanteres Veranstaltungs- und Medienangebot

Am eindrücklichsten ist jedoch, dass sich der frühe Bibliotheksbesuch auszahlt: 62 Prozent der heutigen Bibliothekskunden haben in ihrer Kindheit mit ihren Eltern eine Bibliothek besucht, bei den Nicht- oder Nicht-Mehr-Nutzern sind dies nur 42 Prozent. Eine frühe Bibliothekssozialisation im Kindesalter hat also einen signifikanten Einfluss auf das spätere Nutzerverhalten: Wer in der Kindheit eine Bibliothek besucht hat, bleibt auch in seinem späteren Leben mit höherer Wahrscheinlichkeit Bibliotheksnutzer. Kinder müssen Bibliotheken also schon früh als selbstverständlichen Erlebnisort erfahren.

Alle Ergebnisse der Studie sowie detaillierte Angaben dazu finden Sie unter den folgenden Links:

http://www.stiftunglesen.de/bibliothekstudie

http://www.bibliotheksverband.de/dbv/projekte/nichtnutzungsstudie.html